Spastikerverein Mannheim - unser Blog:

Informationen für Menschen mit Behinderung und deren Angehörige

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Wir.Schaffen.Was.

Unter diesem Motto verbrachten 9 Auszubildende und die Ausbildungsverantwortliche Sabine Harich aus Area 10 den diesjährigen ''Social Day'' am 17. September 2016 bei dem ''Verein für Körper- und Mehrfachbehinderte e.V. Mannheim''.

In regelmäßigen Abständen wird dieser Tag von und für die Auszubildenden der Area 10 organisiert und veranstaltet. Einen positiven Beitrag für die Gesellschaft leisten und Menschen helfen – mehr Gründe braucht es eigentlich nicht um zu zeigen, weshalb dieser Tag so wichtig ist. Zudem haben die Auszubildenden die Möglichkeiten, sich untereinander besser kennen zu lernen, sich auszutauschen und nebenbei den Zusammenhalt in der Gruppe zu stärken.

In jüngster Vergangenheit durften sich bereits Bewohner eines Altersheims über einen Spielenachmittag freuen. Es wurde gewürfelt, viel gelacht und die Möglichkeit, am ''Bingotisch'' Souvenirs zu gewinnen, rege genutzt. ''die Tafel Mannheim'' wiederum profitierte von den großzügigen Lebensmittel- und Geldspenden von Kunden, die vor einem bekannten Supermarkt eingesammelt wurden.

In diesem Jahr übernahm ich die Planung und die Umsetzung. Unterstützt wurde ich von Sabine Harich (708). Es war im März diesen Jahres, als wir uns überlegen mussten, wann dieser Tag nun stattfinden soll. Und dann kam der ''Freiwilligentag'' der Metropolregion Rhein-Neckar ins Spiel, der alle zwei Jahre im September statt findet. Unterschiedlichste Projekte von verschiedenen Unternehmen und Amtsträgern werden angeboten, Materialien werden gesponsert, Bürger zum Unterstützen ermutigt. Riesige blaue Würfel vor Bahnhöfen aufgestellt, regionale Werbung geschaltet. Die Institutionen wie beispielsweise Kindergärten bieten einen spannenden Einblick hinter die Kulissen. Mitmachen kann jeder; ob der erfahrene Ehrenamtliche, der einen Teil oder sowieso seine gesamte Freizeit dafür ''opfert'', oder jemand, der ''nur'' mal reinschnuppern will. Und vielleicht gefällt ihm das so gut, dass er wiederkommt und sich darüber hinaus zukünftig engagiert.

Uns überzeugte die große Anzahl an Projekten (390) und die relativ schnelle und einfache Anmeldung über die Homepage. Somit stand fest, dass wir diese Möglichkeit nutzen würden. Beim Sichten der vielen, vielen Projekte wurde eingegrenzt, aussortiert und wieder einsortiert. Es gab Schulen, die neu gestrichen werden sollten; ausgedehnte Ausflüge mit Bewohnern von Altersheimen; Flohmärkte wurden angeboten usw. Uns stach jedoch ein ganz bestimmtes Projekt ins Auge. Und deshalb entschieden wir uns letztendlich für das Projekt ''Ab in's (Hoch)Beet'' in Mannheim. Uns begeisterte die Aussicht den Mitgliedern dieses Vereins mit den errichteten Hochbeeten eine ganz besondere Freude zu machen und etwas Nachhaltiges zu schaffen.

Konzipiert sind diese Hochbeete extra für Rollstuhlfahrer, damit diese auch die Möglichkeit bekommen, mitzuwirken und eigenes zu erschaffen, indem sie selbst Pflanzen und Kräuter setzen können. In der Natur zu arbeiten, ist nach dem Alltag in geschlossenen Räumen zusätzlich eine willkommene Abwechslung.

Einen Teil des Projekts sollte die Aufstellung, Bepflanzung und Bewässerung der Hochbeete darstellen. Hinzu kamen Rückschnitte von Hecken und Sträuchern und das Befreien des Sandkastens von Unkraut. Dieser sollte im Anschluss mit einer großen Plane abgedeckt werden, um erneuten ''Wildwuchsbefall'' zu verhindern. Zusätzlich sollte dieser mit Rindenmulch aufgeschüttet werden. Ebenfalls auf der To-Do-Liste stand die Säuberung des Maschendrahtzauns, welcher sich unmittelbar hinter den geplanten Hochbeeten befindet. Es gab noch weitere Arbeiten, die ich abkürzend aufzählen möchte: Zusammenrechen von dem erwähnten Rückschnitt, Bewässern einer bereits bepflanzten Stelle und Stecken von Blumenzwiebeln in dieselbigen.

Wir waren begeistert über die Vielfalt der Möglichkeiten und so meldete ich uns für dieses Projekt an. Leider konnte z.B. aufgrund von Urlaub nicht jeder Auszubildende teilnehmen, somit entstand trotzdem eine Gruppe von immerhin zehn Menschen. Mit an Bord waren also Lara, Luca, Andrea, Sabine, Michelle B., Angelika, Luisa, Caroline, Michelle G. und ich. Die Projektverantwortliche und 2. Vereinsvorsitzende Birgit Junker baute zu mir Kontakt auf und wir besprachen alle wichtigen Details. Die Freude und Dankbarkeit war schon im Vorfeld zu spüren, deshalb war ich froh über die getroffene Entscheidung.

Am großen Tag, trafen wir uns also, am Hauptbahnhof von Mannheim. Vorfreude und Aufregung lag in der Luft, wir alle fragten uns, was da wohl auf uns zukommen würde. Was genau haben wir zu tun, ist alles gut organisiert u.s.w. Die ''Sorgen'' waren, wie sich sich später herausstellten sollte, gänzlich unbegründet. Wir fuhren mit der Straßenbahn und bald danach kamen wir auch schon an. Dort trafen wir dann auf Sabine, die direkt dorthin kam und Birgit, die anderen Helfer und die Vereinsunterstützer. Die Mitglieder waren auch schon da und teilweise sehr aufgeregt, sie wussten natürlich was heute geschehen würde. Wir bekamen die obligatorischen Gartenschuhe und das blaue ''wir-schaffen-was''-T-Shirt und dann ging es auch schon los.

Entgegen der Wettervorhersage, die Regen ankündigte, hatten wir unglaubliches Glück, den bis zur ersten Hälfte des Tages strahlte die Sonne vom Himmel und brachte eine spätsommerliche angenehme Temperatur mit sich. Eingeteilt in verschiedene Gruppen machten wir uns an die Arbeit. Jede Gruppe hat eine eigene Aufgabe zu bewältigen. Es wurde gerecht; gepflückt; getragen; gekehrt; gepflanzt; gewässert; Aber natürlich auch geschwitzt, und ganz wichtig: viel gelacht :) Jeder gab sich große Mühe und so kamen wir schnell voran:

Nach der Halbzeit und einer 30-minütigen Pause, wo gesnackt und sich in der großen Runde ausgetauscht wurde, ging es auch schon weiter. Die Teams wurden zwischendurch ausgetauscht, so dass man auch Abwechslung hatte und keine Langeweile aufkommen konnte. Die Mitglieder beobachteten uns während der gesamten Zeit sehr genau bei der Arbeit und der ein oder andere hat auch Hilfe angeboten. Spät am Nachmittag, als dann die Hochbeete endlich standen, waren sie an vorderster Front mit dabei, um selbst eine Pflanze ins Hochbeet zu setzen. Als wirklich alles fertig war, die Geräte aufgeräumt, das Schnittgut weggefahren, der Müll weggebracht wurde, gab es natürlich noch das obligatorische Abschlussfoto.

Nach einer kleinen Dankesrede von Birgit erhielt jeder Helfer als Dankeschön eine schöne Topfpflanze, die wir mit nach Hause nehmen konnten.

Außerdem wurden wir noch zum Grillessen eingeladen, was ein schöner Abschluss für diesen Tag war. Einige von uns blieben noch, andere mussten leider schon früher gehen. Man konnte sich gut unterhalten, alle waren erleichtert und froh, dass alles so gut klappte.

Irgendwann mussten auch wir den Heimweg antreten. Mit dem Wissen, dass wir den lieben Mitgliedern dieses Vereins eine große Freude machen konnten.
Wir hatten uns definitiv für das richtige Projekt entschieden!

Jessica Grün, (708 Heidelberg)


Ein großes Dankeschön an alle Azubis, die wichtigsten Personen an diesem Tag, ohne die das alles nicht geklappt hätte. Vielen Dank Sabine für deine Unterstützung. Ich danke ebenso Birgit und eurem Verein für diesen tollen Tag, sowie den anderen Helfern. Zum Schluss möchte ich natürlich noch unserem Unternehmen bzw. dem Area Team danken, die uns jedes Jahr diesen Tag ermöglichen.
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